Über eine Meile Kultur

Über eine Meile Kultur

von Thomas Philipp

Entlang der südlichen Donaulände formieren sich eine Vielzahl verschiedener Kunst- und Kultureinrichtungen, die teilweise bewusst dort errichtet wurden oder sich angesiedelt haben: Cinematograph, Schlossmuseum, Salzstadl, Roter Krebs/IFEK, Kunstuniversität, Stifterhaus, quitch, con.trust, Lentos, Brucknerhaus und das jährlich statt findende LinzFest sowie die Linzer Klangwolke. Diese kulturelle Linie wird als Linzer Kulturmeile bezeichnet. Eine zweite innerstädtische Kulturmeile kann entlang der Dametzstraße ausgemacht werden, mit Sängerbund Frohsinn, City-Kino, Offenes Kulturhaus, Moviemento, Nordico und Landeskulturzentrum Ursulinenhof, mit dem offen gestalteten Pfarrplatz dazwischen und dem Herbert-Bayer-Platz mit architekturforum oberösterreich und Galerie MAERZ in unmittelbarer Nähe. Entlang dieser beiden Linien geschieht mehr als die Hälfte der Kunst und Kultur in Linz.

    Diese Formierung entlang einer Linie entspringt zum einen städtebaulichen Beschränkungen, zum anderen stellt sie eine bewusste kulturpolitische Entscheidung dar, die angelehnt an Beispiele aus anderen Städten (Frankfurter Kulturmeile) zur Positionierung und Identifikation von Linz als Kulturstadt beitragen sollte. Obwohl das Konzept einer linearen Anordnung mittlerweile als anachronistisch einzustufen ist, findet sich die Bezeichnung immer wieder im städtischen Diskurs über Kunst und Kultur.