Zitate

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"Eigentlich geht man nicht nach Linz in die Disco. Eigentlich geht man überhaupt nicht nach Linz. Linz ist der Arsch der Welt: Chemie, Langeweile, Drogen." (Wolfgang Höbel, Der Spiegel, 7. November 2005)

"In Linz geboren, allein das ist ein fürchterlicher Gedanke." (Thomas Bernhard, Heldenplatz, 1988)

"Der Zug will auch nicht entgleisen vor Linz, er hält kurz in Linz, nie war ich in Linz, ich bin immer durchgefahren, Linz an der Donau, ich will nicht weg von den Ufern der Donau." (Ingeborg Bachmann, Malina, 1971)

"Linz - man lächelt immer in Österreich, wenn jemand diesen Stadtnamen nennt, er reimt sich zu unwillkürlich auf Provinz. Eine kleinbürgerliche Bevölkerung ländlichen Ursprungs, Schiffsarbeiter, Handwerker, meist arme Leute, nur ein paar Häuser altangesessenen österreichischen Landadels." (Stefan Zweig, Joseph Fouché. Bildnis eines politischen Menschen, 1929)

"Ueberhaupt haben noch alle Reisende von den Frauenzimmern in Linz gesprochen und unbefangene Beurtheiler werden im Folgenden mit mir einstimmig sein: die Frauenzimmer in Linz sind mit Geschmack gekleidet, freundlich und artig mit Anstand." (Benedikt Pillwein, Geschichte der Stadt Linz, 1824)

"In Linz müßte man sein …" (Helmut Qualtinger, Der Menschheit Würde ist in Eure Hand gegeben, 1959)

"Mit Cyankali hats keine Eile! Man kann auch ruhig sterben vor Langeweile. Wie in der Provinz. Zum Beispiel in Linz." (Eduard von Bauernfeld, Poetisches Tagebuch. In zahmen Xenien von 1820 bis Ende 1886, 1845)

"Was schert mich Wien? Ich bin nach Linz. Just als der Schaffner kam, entschieden. Ich legitimiere mich doch nicht, in Linz bin ich unfreiwillig ausgestiegen." (Franzobel, Linz. Eine Obsession, 1996)

"Der Städte Kronjuwel und stolzer Prinz, Das ist Arkadiens bunte Hauptstadt Linz." (Fritz von Herzmanovsky-Orlando, Zerbinettas Befreiung, 1965)

"Linz zeigt sich von vielen Seiten dem beobachtenden Wanderer recht vorteilhaft, und ich muss gestehen, dass ich nicht bald so nahe bei einer Hauptstadt einen romantischeren Anblick hatte, als in Linz auf der Brücke über die Donau gegen St. Margarethen, und hinab gegen das Wollerzeug-Fabriksgebäude; [...]" (Franz Sartori, Neuste Reisen durch Österreich ob und unter der Enns, Salzburg, Berchtesgaden, Kärnthen und Steyermark, 1811)

"In Linz am Donaustrand, in dem Phäakenland, da gibt es gar gscheite Leute, wer keinen Orden hat, ist meistens Demokrat." (Volkslied, undatiert)

"Ich wünsche nichts anderes als in Linz zu wirken, zu schaffen, zu leben und zu sterben." (Enrica Handel-Mazzetti, Marco d'Aviano in Linz, 1933)

"Werden Sie nicht übermütig, Nepomuk! - Sie wissen: Ihnen droht Linz!" (Fritz von Herzmanovsky-Orlando, Gesammelte Werke, Bd. 1 und 2, 1957/58)

"In Linz, då san d'Madln so schen, Se låßn' bain Fensterl kann'n stehn, Se sågn glai: "Geh aina, mai Bue, I deck di fain zue." (Alter Vierzeiler, undatiert)

"Abends trafen wir in Linz ein. Ein gesunder Ort. Die Mädchen schön und freundlich. Die Tracht für einen schönen Wuchs nicht vorteilhaft. Den Busen schützt ein Bollwerk; aber um so kürzer sind die Röcke." (Josef Richter, Reise von Wien nach Paris. In Briefen an einen Freund, 1781)

"Ich verweile schon einige Tage in der lieben Stadt, die gleich gesunden Weibern nach jeder Geburt nur schöner und blühender dasteht." (Franz Stelzhamer, Linzer Brief, 1845)

"Linz liegt in Österreich, und so gilt wohl, was das Wesen des Österreichers bestimmt, auch für den Linzer. Man sagt ihm Einfühlsamkeit nach, wenn er auch ein bißchen spröder und verhaltener ist als der gesellige Wiener." (Karl Kleinschmidt, Arnolt Bronnen in Linz, 1965)

"Man lebt vielleicht in keiner Weltgegend glücklicher als in diesem Provinzwinkel. die Natur hat ihn mit Annehmlichkeiten geschmückt und mit Überfluss versehen." (Anselmus Rabiosus, Reise nach dem Kürbisland im Jahr 1779, 1782/83)

"Ihr seht, voll Kurzweil ist das Linzer Treiben - Drum auf nach Linz, und laßt uns dorten bleiben!" (Fritz Herzmanovsky-Orlando, Gesammelte Werke, Bd. 1 und 2, 1957/58)

"Je näher Linz, desto blühender alles umher. Endlich erreichten wir den letzten u. höchsten Berg von Linz, u. erschraken ordentlich vor der plötzlichen himmlischen Aussicht, u. der zauberischen Lage dieser schönen Stadt." (Joseph von Eichendorf, um 1807)

"Ich staune über Linz. Seit zwanzig Jahren lebe ich am Rand dieser Stadt. Als ich hierherzog, überfiel man mich mit jammernden Ausrufen: - Wie können Sie ... Gerade diese Stadt ...? - Ich schüttelte die Jammer-Rufer ab: - Was wollen Sie? Ja, Linz ist eine nüchterne Stadt. Nichts kann heutzutage besser sein, als in einer nüchternen Stadt zu leben." (Gertrud Fussenegger, Momentaufnahme I, Halbtotale, 1981)

"Für eine Stadt, deren Image über lange Zeit durch Schlagwörter wie Industriestadt, Stahlstadt geprägt war, ist es besonders schwer, eine neue Positionierung vorzunehmen. Linz hat in den letzten Jahren Impulse gesetzt, die der oberösterreichischen Metropole eine unverwechselbare Stellung unter den österreichischen Landeshauptstädten garantiert." (Franz Dobusch, Linz setzt Akzente, 1993)

"Weiß ich den überhaupt, daß ich gerne hier lebe? Daheim, im dreizehnten Stock eines Hochhauses der äußeren Stadt, höre ich nur mehr gedämpft das Pulsieren des Autostroms. Ich blicke vom Hochhausbalkon weit hinaus ins Land und habe im Fenster den Ötscher, Großen und Kleinen Priel, Dachstein, Traunstein, die ganze Voralpenkette. Und wenn ich den Kopf ein wenig zur Seite wende, steht sie wieder sausend und hallend und brausend vor mir, vom Pfenningberg eingefaßt, dieselbe Industrie, die den Vater zum Überleben nach Linz gezogen hat." (Kraft, Peter, Die Linzer Textur oder Wo sich ein Leben erfüllt, 1993)

"Der Besucher, der heute auf der Autobahn nach Linz fährt, findet sich in seinem Vorurteil bestätigt. Rauchende Schlote verraten die Standorte der großen Unternehmen. Die rasante Entwicklung der Stadt hat diese Industriegiganten mitten in das Ortsbild hineingeholt - ein prägendes Bild." (Rolf Apitus, Leben mit Kultur und Technik. Eine Stadt sucht das andere Image, 1993)

"Tatsächlich hatte sich die Linzer Kultur immer mit historisch gewachsenen (Vor-)Urteilen und mehr oder weniger hausgemachten Entwicklungen auseinanderzusetzen, von denen besonders zwei nach wie vor stark präsent sind: die Assoziationen Provinz und Industrie." (Reinhard Kannonier, Linz-Kultur: Facelifting für das Moderne. Eine Stadt auf der Suche nach ihrer kulturellen Identität, 1993)