Laufzeit: 02/2006 – 05/2007
Auftraggeber: Stadt Linz, Büro Linz Kultur
Die gesellschaftliche Beteiligung von Menschen mit Migrationshintergund stellt eine zentrale Herausforderung für eine zeitgemäße Kulturpolitik dar. Eine derartige Kulturpolitik bewegt sich dabei vor allem im Spannungsfeld von gesellschaftlicher Integration und kultureller Identität. (vgl. Institut für Kulturpolitik (IfK) der Kulturpolitischen Gesellschaft 2004) Als wesentliche Bestandteile müssen demzufolge die umfassende Partizipation, eine inter- und transkulturelle Bildungsarbeit und antirassistische Praxen angesehen werden. Besondere Aufmerksamkeit muss hierbei der Heterogenität der verschiedenen Gruppen von MigrantInnen und dem Generationsunterschied geschenkt werden.
In der Stadt Linz wurde die Förderung der autonomen kulturellen Entfaltungsmöglichkeiten für ethnische Minderheiten unter anderem im Kulturentwicklungsplan unter den Grundsätzen der Kulturpolitik und der Kulturförderung festgeschrieben. (vgl. Kulturentwicklungsplan der Stadt Linz 2004, S. 9). Als wesentliche Zielsetzung in diesem Bereich der Kulturpolitik der Stadt Linz, wird die Entwicklung von Konzepten und Angeboten für bestimmte Zielgruppen genannt und hierbei explizit auf die Achtung auf ethnische Kulturvielfalten und auf die Bedürfnisse soziokulturelle benachteiligter Minderheiten verwiesen. (vgl. Kulturentwicklungsplan der Stadt Linz 2004, S. 16)
Um die kulturelle wie gesellschaftliche Partizipation von MigrantInnen auf der einen Seite und die Kulturpolitiken auf der anderen Seite, nachhaltig zu gestalten, ist vor allem eine umfassende Kenntnis der kulturellen Initiativen von und für MigrantInnen und ihren kulturellen Aktivitäten vor Ort (Politik, Wirtschaft, Kunst/Kultur, Bildung, …) eine zwingende Voraussetzung. Ziel des vorliegenden Projekts soll demnach ein Handlungsraster mit Vorschlägen für konkrete Fördermaßnahmen der kulturellen Betätigung von MigrantInnen im Sinne von Empowerment sein.
Das methodische Konzept der Arbeit zielt darauf ab, Antworten auf folgende Forschungsfragen zu liefern:
- Welche Kulturinitiativen von und für MigrantInnen sind in Linz vorzufinden? Wie können diese charakterisiert, verortet und dargestellt werden? Inwieweit sind diese Initiativen untereinander und über den Bereich der MigrantInnenkultur hinaus vernetzt?
- Wo liegen die besonderen Defizite in der Kulturarbeit von und für MigrantInnen? Welchen besonderen Herausforderungen sehen sie sich gegenübergestellt? In welchen Teilbereichen könnten ungenutzte Potenziale aktiviert werden?
- Wie und unter welchen Voraussetzungen nehmen MigrantInnen am kulturellen Leben in Linz teil? Welche Bedeutung erlangen dabei Trennlinien innerhalb der einzelnen Gruppen von MigrantInnen wie etwa Gender oder Generationsunterschiede? Sind MigrantInnen von spezifischen Zugangsbeschränkungen zu städtischen Kulturangeboten betroffen? Wo und wie sind diese zu verorten?
- Welche Erfahrungswerte existieren in Hinblick auf die Aktivierung, Einbindung und Sichtbarmachung von MigrantInnen im Kulturbereich (i. S. von good und best practices im Maßnahmenbereich)?
- Wie müsste ein Handlungsraster zur Gestaltung zukünftiger Maßnahmen und Strategien gestaltet sein, um eine aktive und aktivierende Beteiligung von MigrantInnen nachhaltig zu gewährleisten?
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Im Rahmen der Lehrveranstaltung “Projektmanagement/Projektbegleitung” wurde im Sommersemester 2006 am Institut für Gesellschafts- und Sozialpolitik an der Johannes Kepler Universität Linz gemeinsam mit Studierenden der Sozialwirtschaft an einem ähnlichen Thema gearbeitet. Der inhaltliche und forschungsthematische Bezugsrahmen der Lehrveranstaltung spannte sich dabei um das Thema “MigrantInnen im Linzer Neustadtviertel”.
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