Laufzeit: 12/2006 – 08/2007
Auftraggeber: Stadt Mattighofen
Maßgeblich für die Entwicklungsfähigkeit von Regionen ist die Erweiterung des Bildungszugangs vor Ort. Ein hochwertiges, entsprechend diversifiziertes und zugleich regionsspezifisches Bildungsangebot zur Qualifizierung der Menschen in der Region ist hierzu Voraussetzung. Im Bezirk Braunau ist derzeit eine bildungspolitische Maßnahmen in Form einer Höheren Schule in der Stadt Mattighofen in Planung. Damit soll auf die steigende Nachfrage nach Qualifizierung aber auch auf die durch zunehmende Bildungsnachfrage bedingte Abwanderung der Menschen aus der Region reagiert werden. Eine zukunftsweisende Aufgabe der regionalen Bildungspolitik besteht daher darin, ein auf die regionalen Besonderheiten und Potenziale abgestimmtes Bildungsangebot zu gestalten. Die geplante bildungspolitische Maßnahme soll dementsprechend auch nach den Bildungsbedürfnissen der Region ausgerichtet werden.
Der Bildungsprozess selbst endet heutzutage nicht mehr mit dem Ende der Schulzeit sondern setzt sich als Entwicklungs- und Mobilisierungsprozess fort. Bildung muss als lebenslanger Prozess verstanden werden. Um diesen ganzheitlichen Prozess in der Region zu bewerkstelligen, ist eine Weiterentwicklung hin zur „lernenden Region“ notwendig. Eine solche lernende Region kann als Instrument einer bedarfsorientierten Bildungsplanung auf regionaler Ebene angesehen werden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist insbesondere eine enge Verknüpfung der Bildungseinrichtungen und der vielfältigen formellen und informellen Lernprozesse mit anderen regionalen Elementen wie Betrieben, politischer Verwaltung, Kunst und Kultur, Konsum und Kommunikation notwendig. So können sich systematisch endogene Entwicklungspotenziale entfalten.
Um die geplante bildungspolitischen Maßnahme bedarfsgerecht zu positionieren, wurden folgende forschungsleitende Fragen formuliert:
- Welche bildungspolitischen Vorgaben und Rahmenbedingungen auf internationaler, nationaler und regionaler Ebene bestimmen im Wesentlichen die Felder und Schwerpunkte bildungspolitischen Handelns im öffentlichen und im regionalen Bereich (inkl. NPOs/NGOs, …)?
- Welche bildungsrelevanten und kontextuellen Tendenzen müssen in einer bedarfsgerechten Bildungsplanung berücksichtigt werden?
- Welches Profil hat die Bildungsregion „Braunau“ vorzuweisen? Wo liegen die Stärken, Schwächen und Potenziale?
- Welche sozioökonomischen und -demografischen Indikatoren müssen erhoben werden, um die neuen Bildungsangebote bedarfsgerecht zu positionieren?
- Inwieweit ist für die neuen Bildungsangebote im Bezirk Braunau ein grundsätzlicher Bedarf in der Region gegeben?
- Wie kann ein möglichst vielfältiges, bedarfsgerechtes, qualitativ hochwertiges und flexibles sowie für alle zugängliches Bildungsangebot in der Region sichergestellt werden? Welche Kooperationen und Netzwerke sind dafür notwendig?
- Wie unterscheidet sich der geplante Schultypen in ihrer jeweiligen Stellung im Bildungssystem und in Bezug auf den regionalen Arbeits- und Beschäftigungsmarkt? Wer sind die relevanten Zielgruppen dieser Schulen? Welche Hürden und gläsernen Decken sind vorhanden? Welche Übergänge zwischen den unterschiedlichen Bildungseinrichtungen müssen geschaffen werden?
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